00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Blue Waves, dem Podcast für die Bau und Immobilienwelt. Wir alle wissen und spüren vor Dingen mittlerweile auch, dass die Klimakrise immer näher kommt. Und deswegen haben wir am 07.11. dieses Jahres bei unserem Event Energy Industries bereits zum Zweiten Mal hochkarätige Expert:innen und Entscheider zusammengebracht, um die Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzutreiben. Und wenn jetzt der eine oder andere darüber gestolpert ist, warum es Energy mit Industries heißt. Genau das ist unser Ansatz Branchenübergreifende Austausch, der Menschen zusammenbringt, die sonst nicht miteinander reden würden.
00:00:40: Das Ziel von der Veranstaltung Nicht nur Reden schwingen, sondern gemeinsam wirklich ins Tun kommen, um eine zukunftsfähige Welt zu schaffen. Denn wir wissen Nichtstun ist keine Option. Und wie das Event ganz konkret aussah, welche spannenden Themen und Ansätze besprochen wurden, das berichten jetzt zwei, die live mit dabei waren. Und dazu sage ich Hallo Lorena, Hallo Jelena, schön, dass ihr heute bei uns zu Gast seid.
00:01:03: Hallo, Vielen Dank.
00:01:04: Hallo Marie.
00:01:05: Stellt euch doch einmal ganz kurz vor, das könnt ihr mich besser als ich selbst und erzählt, welche Verbindung ihr zum Event und zum Thema habt. Lorena, Magst du einfach mal starten?
00:01:14: Sehr gerne. Ich bin Leading Consultant bei Drees & Sommer und darf seit zwei Jahren mit unserem Vorstand eng zusammenarbeiten bei verschiedensten Projekten und habe vor zwei Jahren mit Dierk Mutschler, einem unserer Vorstände, das Thema Energie meets Industries initiiert und durfte daher gemeinsam von den Inhalten über die Organisation bis hin am Ende dieses Jahr auch die Moderation durch den Tag führen.
00:01:37: Sehr gut, das heißt es so ein bisschen mit Dein Baby, die Veranstaltung
00:01:41: Ja total. Irgendwie bin ich so ein bisschen vor und hinter der Bühne die Person, die am Ende alle oder zu der alle kommen. Genau.
00:01:49: Sehr schön. Danke dir. Jelena, Wie stehst du denn mit dem Event in Verbindung? Und bist du auch schon seit den Kinderschuhen mit dabei?
00:01:55: Genau. Letztes Jahr war ja die Auftaktveranstaltung, da war ich auch von Anfang an mit dabei. Ich bin ansonsten bei Drees und Sommer Senior Kampagnen im Marketing und betreue die Industrie Themen bei uns Und ich war es letztes Jahr und dieses Jahr eben auch verantwortlich für die Kommunikation und das Marketing. Und rund um die Vermarktung, um das Event.
00:02:13: Sehr gut. Das heißt, ihr seid quasi das perfekte Doppel auch für heute. Unsere Folge, um so ein bisschen unterschiedliche Perspektiven zu beleuchten. Jetzt habe ich am Anfang ja schon viel erzählt. Was ist das Event so grob? Wen haben wir zusammengebracht? Was auch das Besondere daran? Aber ihr habt dann natürlich noch mal viel mehr Insights. Jelena was ist denn? Ihr habt ihr auch aus Marketingsicht sicherlich ein bisschen überlegt Wie zieht ihr das ganze Event auf?
00:02:34: Was ist denn nun das wirklich Besondere daran und was unterscheidet es von anderen Branchen-Events der Art?
00:02:40: Auch du hat es einige Aspekte schon tatsächlich gesagt. Also ganz, ganz wichtig ist dieser branchenübergreifende Austausch auf C-Level von Entscheidern. Weil ich kann es aus meinem Industriebereich eben ganz genau berichten. Automotive Leute gehen auf Automotive Events und schalten sich kurz und reden und netzwerken mit ihren Leuten aus der Branche und ihrem Sektor. Industrie, Leute mit Industrie Leuten. Und genau das sollte hier eben nicht passieren.
00:03:03: Sektorübergreifend, branchenübergreifend Menschen zusammenzubringen, die einen wirklich ein ganz, ganz großes Anliegen und und total Lust und Bock. So simpel kann man es wirklich sagen haben etwas aktiv daran zu verändern. Also als als ersten Aspekt, als zweiten Aspekt. Dieses Raus aus der Theorie, rein in die Praxis, zusammen Lösungen entwickeln, keine Frontalbeschallung von vorne, wo man da sitzt wie man kennt das teilweise auf Events, wenn man Keynotes hört und eben da sitzt und vielleicht mal doch teilweise manchmal aufs Handy guckt und die Emails checkt.
00:03:35: Das genau sollte es eben hier nicht sein. Keine Frontalbeschallung von vorne. Gerne aktiv aus dem Publikum, kritische Fragen, gegensätzliche Meinungen, was auch immer eben dazu führt, damit man gemeinsam zu einer Lösung kommen kann und eben in Workshops zusammensitzen und spielerisch Lösungen erarbeiten.
00:03:51: Ich würde da gerne ganz kurz noch ergänzen, dass das große Thema, was die Entscheider umtreibt, die an dieser Veranstaltung teilgenommen haben, sind natürlich auf der einen Seite die sich die ganze Industrie und die Energiewende und ich sage mal, der ganze Standort Deutschland von einer sehr fossilgetriebenen Wirtschaft hin zu einer dekarbonisierten, kreislauffähigen Wirtschaft bewegt. Und ich sage mal so die Motivation dahinter ist, dass wir sagen, wir wollen ja den Standort Deutschland lebenswert erhalten, Das heißt, wir brauchen super spannende Arbeitsplätze, wir brauchen Wohnungen, die für uns gut sind, lebenswert sind.
00:04:28: Und deshalb haben wir es geschafft, diese Menschen zusammenzubringen. Weil es einfach diese gesellschaftliche Aufgabe irgendwo gibt, die alle Entscheider vereinbart oder vereint.
00:04:37: Das heißt, es bringt dann einfach verschiedene Bereiche. Also wir haben nicht nur Real Estate, sondern eben auch Industrie oder nicht nur Industrie, sondern auch Real Estate und Infrastructure dabei, die davon betroffen sind wahrscheinlich. Genau. Jetzt seid ihr beide natürlich heute hier und wir können nicht unzählig viele Personen in unserem Podcast dabei haben, aber ich weiß, dass da hinter dem Event ein sehr, sehr großes Team dahinter steht.
00:04:58: Könnt ihr so ein bisschen Einblick geben, wer da alles beteiligt war?
00:05:01: Total gerne. Wir haben eine Initiative bei Drees & Sommer, die nennt sich Zero Carbon. Da sind verschiedene Partner mit dabei, auch Kollegen, die sich einfach mit dem Thema Zero Carbon, wie dekarbonisieren wir sowohl die Energieversorgung, aber auch die Industrie, die natürlich inhaltlich total mitgewirkt haben. Unser Fokus ist immer, dass wir, wenn wir Moderatoren für Panels auf den Veranstaltungen haben, dass diese immer inhaltliche Moderatoren sind, das heißt es und Experten von uns von Drees &
00:05:28: Sommer. Und auch die Workshops wurden von Kolleginnen und Kollegen moderiert. Das heißt, wir stehen jetzt hier dafür aber ohne unsere Kollegen und ohne das große Team, auch aus Marketing, die uns wahnsinnig unterstützt haben, hätten wir die Veranstaltung nicht geschafft.
00:05:43: Da könnten wir jetzt quasi mal so einen Applaus einblenden.
00:05:48: Wir wünschen uns den alle. Und nachdem wir jetzt so ein bisschen die Rahmenbedingungen auch vom Event kennen, würde ich gern von euch wissen: Was war denn so euer Highlight vom Event?
00:05:58: Ja, für mich war ein Highlight an unserem Vorabend. Wir haben das Event mit einem kleinen Vorabend gestartet, mit ein paar Impulsvorträgen und einem gemeinsamem Austausch. Und dort hat unser Gründer, der Herr Sommer, einen Vortrag gehalten und ich fand es total spannend, wie er darauf eingegangen ist, dass er gesagt hat: Wenn wir uns die Fußball WM zum Beispiel anschauen, dann spielen wir alle mit den gleichen Regeln, spielen alle mit elf Spielern auf dem Platz.
00:06:21: Wir haben alle ein gemeinsames Verständnis, dass der Schiedsrichter einheitliche Regeln anwendet und auch der Platz, auf dem wir spielen, ist überall gleich groß. Wenn wir uns aber angucken, wie aktuell gewirtschaftet wird und wie auch das Thema Dekarbonisierung, Nachhaltigkeit, CO2 aktuell angeschaut wird in der Welt, haben wir total unterschiedliche Spielregeln. Wir haben unterschiedliche Schiedsrichter, also das ist einfach ein Spielfeld, wo wir nicht mit gleichen Regeln spielen.
00:06:46: Und das ist einfach eine große Herausforderung für die Zukunft.
00:06:50: Wie sieht es bei dir aus? Was war dein Highlight?
00:06:52: Also ist echt schwierig, nur ein einziges rauszupicken tatsächlich. Es gab viele, aber eines der Highlights war, würde ich sagen, Professor Dr. Schellnhuber, einer der weltweit renommiertesten Klimaforscher, die wir haben in der heutigen Zeit. Er hat eine wirklich mitreißende Keynote gehalten. Wir saßen alle gebannt da, haben ihm zugehört und er hat ganz, ganz viele tolle Dinge gesagt. Kein Wunder, der Mann hat unfassbar viele akademische Titel.
00:07:18: Ja, ist es auch bei ihm schwierig, ein Highlight rauszupicken, von der kognitiven Dissonanz, die er angesprochen hat, nochmal die Relevanz, die Wichtigkeit der Klimaforschung, aber eben auch so ein bisschen, was wir Menschen tun, nämlich die Verweigerung der Wirklichkeitsbetrachtung. Dass so ein bisschen wir das zur Seite schieben und andere Prioritäten setzen, die Wissenschaft uns aber ganz klar schon sagt, wo der Weg hingeht und welche Lösungen es gibt.
00:07:40: Es gibt schon Lösungen, die man umsetzen kann. Ich muss sagen, was mir ganz arg im Gedächtnis geblieben ist, war am Ende seines Vortrags. Da kam unser Vorstand, Dierk Mutschler, nochmal auf die Bühne zu ihm, hat ihm Fragen gestellt und Dierk meinte auch er hat Kinder und Professor Schellnhuber hat auch einen Sohn. Und was er den nächsten Generationen sagen würde, wenn er ihnen was mitgeben kann, um die es hier geht.
00:08:01: Und dann hat er auch ein bisschen natürlich von Dierks Seite sicherlich die Intention, auch was Positives rein zu geben, weil wir hatten natürlich ganz arg viel - Wir müssen jetzt und Klimawandel und es ist fünf nach zwölf, haben wir denn noch Hoffnung? Gibt es noch Hoffnung? Und da meinte Professor Schellnhuber: Ja, und da hat er eine tolle Parallele gezogen und hat das Beispiel so genannt.
00:08:18: Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Kind und dieses Kind entwickelt Symptome nach und nach, und diese Symptome werden schlimmer und schlimmer. Und Sie versuchen alles Mögliche. Sie gehen zu Ärzten und nichts hilft. Bis Sie dann den Arzt finden, der sagt wir haben eine Lösung, eine mögliche Lösung, ein Medikament. Aber die Chancen stehen zu 15 bis 20 %. Wenn es aber um Ihr Kind geht und somit um alles, dann sind 15 bis 20 % eine große Chance.
00:08:45: Und so ist es beim Klimawandel auch, auch wenn wir nur von 15 bis 20 % sprechen. Es geht um alles und dann ist es eine Chance und dann gibt es noch Hoffnung.
00:08:54: Also ich finde es Wahnsinn weil ich war selbst ja nicht mit dabei, aber schon wenn du die Geschichte so erzählst. Ich habe gerade fast ein bisschen Gänsehaut gehabt. Also toller Vergleich, toller Inside. Wie ist es denn? Habt ihr das Gefühl, wenn wir so darüber sprechen, sind diese 15 %, die wir packen müssen, ist es schon im Bewusstsein auch so angekommen?
00:09:10: Also ich meine, da waren natürlich Leute auf dem Event, die sich dafür interessieren, aber könnt ihr das auch so wahrnehmen? Diesen positiven Aktionismus?
00:09:17: Total. Wir hatten ja ganz unterschiedliche Branchen und Vertreter mit dabei, zum Beispiel auch aus der Luftfahrt. Und es war total inspirierend zu sehen, mit welcher Motivation die Speaker über ihre Themen gesprochen haben, wie sie versucht haben, mit quasi neuen Treibstoffen jetzt bestehende Flugzeuge sozusagen anzutreiben und mit welcher Inspiration sie von diesen Versuchen beschrieben haben. Und da sieht man einfach, es geht, es ist möglich und die Leute sind da, die das bewegen.
00:09:49: Und vielleicht, um das jetzt noch mal ein bisschen ins Verhältnis zu setzen, was wir gesagt haben, was man bei unserer Veranstaltung nicht darf, ist zu sagen, was nicht geht oder was aufgrund von Rahmenbedingungen der Politik nicht geht. Wir haben dazu eine rote Karte eingeführt. Das könnt ihr euch wirklich vorstellen wie eine rote Karte bei der Fußball WM. Da wurde dann die rote Karte gezeigt.
00:10:12: Wenn auf der Bühne oder aus dem Publikum irgendein Statement dazu kam, warum etwas nicht funktioniert aufgrund von Politik, Regulatorik oder sonstigem. Das heißt, die Stimmung war wirklich nach vorne gerichtet.
00:10:23: Absolut. Also es ist immer so schwierig, danach zu berichten, aber es war ein Wahnsinnsspirit vor Ort. Die Leute waren mit ihren Themen leidenschaftlich dabei, haben darüber berichtet, über ihre Möglichkeiten, haben wie gesagt, in dem Spielerischen das auch eingebracht. Es war wirklich eine ganz, ganz tolle Energie da.
00:10:41: Und jetzt natürlich spannende Frage: Wie oft musstet ihr die rote Karte ziehen und wurde es weniger im Laufe des Events?
00:10:47: Es gab auch Personen, die sie ganz bewusst als Stilmittel eingesetzt haben. Tatsächlich das wenn man mal das Gefühl hatte, dass vielleicht nicht 80 % oder 100 % der Aufmerksamkeit da war, gab es auch Personen, die es tatsächlich als Stilmittel eingesetzt haben und mal kurz einen Satz eingebaut haben und dann sind teilweise auch die roten Karten nach vorne geflogen. Also das war schon ein super Element.
00:11:06: Und wenn wir über Elemente sprechen, dann ist ja an dem Event auch so ein Stück weit neu. Wir wollen wirklich ins Tun kommen und du hast auch hier Jelena am Anfang gesagt: Es ist eben nicht diese Frontalbeschallung, sondern ich habe auch in Workshops zum Beispiel gearbeitet. Könnt ihr da noch so ein bisschen berichten, wie das konkret aussah und wie es auch ankam bei den Teilnehmenden?
00:11:23: Ich würde an der Stelle mal ganz kurz übernehmen, weil wir haben es ja dieses Jahr zum zweiten Mal gemacht. Aber ich möchte noch einmal ganz kurz referenzieren sozusagen auf letztes Jahr vor der Veranstaltung. Da waren wir uns nämlich total unsicher, ob wir so einen spielerischen Workshopansatz überhaupt in eine Veranstaltung reinbringen können, wo wir C-Level und Entscheider aus der deutschen Industrie zusammenbringen.
00:11:44: Man muss sich das so vorstellen: Wir hatten wirklich Tische, auf denen eine Landkarte zu sehen war. Wir hatten Holzklötze, wir hatten Stifte und haben dort dann gemeinsam diskutiert und haben versucht, mit Holzklötzen, auf denen dann Symbole drauf standen, für eine Produktionshalle oder für ein Windrad oder sonstiges, ein Projekt darzustellen oder einen Use Case darzustellen und wirklich daran zu diskutieren.
00:12:07: Und es war unglaublich toll zu sehen, wie man anhand dieser Visualisierungen auch deutlich konkreter wurde, als wenn man nur über etwas spricht, weil alle versucht haben, ihr Verständnis von den Themen sozusagen auf den Tisch zu bringen, in die Visualisierung zu bringen und man am Ende, sag ich jetzt mal von anderthalb Stunden Workshop auch ein Ergebnis auf dem Tisch hatte, auf dem man aufbauen konnte.
00:12:27: Und genau das gleiche haben wir dieses Jahr auch gemacht, wobei wir konkreter in verschiedene Use Cases und Projekte eingestiegen sind, wirklich Kunden von uns ihre Beispiele mitgebracht haben und wir dort konkret über Lösungen sprechen konnten.
00:12:41: Gab es Jelena für dich noch so einen weiteren Inside, den du mitgenommen hast für dich so als mit einem Neuigkeitswert, wo du sagst: Mensch, da habe ich irgendwie noch gar nicht drüber nachgedacht oder ein Thema, was aufkam, was für dich neu und spannend war?
00:12:55: Definitiv. Also wir hatten ja wirklich sehr, sehr viele intelligente Leute auf der Bühne und Leute dabei. Da waren schon durchaus Dinge dabei, die man so mitgehört hat, die ein absolutes Learning waren. Also es ging natürlich, auch ein ganz wichtiger Aspekt, wie finanzieren wir das Ganze eigentlich? Wir haben super Ideen und unterschiedliche Ansätze. Wer finanziert das Ganze eigentlich? In Theorie kommt dann direkt die rote Karte, nämlich weil man darf sich eben nicht beschweren, dass die Politik eh nicht genug Geld zur Verfügung stellt.
00:13:20: Und Finanzierung war ein großes Thema und da war eben auch für mich ein Learning tatsächlich, also wir werden durch private Investitionen, sie werden sogar den großen Teil stemmen müssen. Private Investments, die aber intelligent geleitet werden müssen in die richtige Richtung. Durch Incentives, durch unterschiedliche Innovation, durch unterschiedliche Anstöße eben aber private Investments werden es hauptsächlich tragen. Das war auch, finde ich, ein ganz, ganz großer Aspekt.
00:13:43: Wenn wir jetzt über private Investments anstelle von Politik reden, kommt mir natürlich auch gleich in den Sinn, was ja positiv wäre, dass wir vielleicht dann auch schneller vorankommen, weil vielleicht Gelder von privaten Investoren schneller verfügbar sind als in der Politik, wo wir irgendwie erst 25 Prozesse durchlaufen müssen, ist es auch tatsächlich ein Grund gewesen, weshalb man sagt: Das ist die Zukunft?
00:14:02: Wir brauchen diese privaten Investments, um dort schneller voranzukommen.
00:14:05: Ich glaube, die Geschwindigkeit ist ein riesiges Thema, wobei die nicht nur auf die Finanzierung sich bezieht. Wir müssen ganz andere Abwicklungsmodelle schaffen. Wir brauchen andere Zusammenarbeitsmodelle, um die Transformation zu schaffen. Das haben wir auch gesehen, auch wenn wir uns an die Workshops Tische begeben haben. Unterschiedliche Player, die früher vielleicht nichts miteinander zu tun hatten, haben miteinander gesprochen und auch Industrieunternehmen, die vielleicht nebeneinander liegen, wo der eine über das Jahr hinweg immer über 37 Grad in seinen Gebäuden hat und der gegenüber eigentlich eine Wärme Zentrale bauen soll.
00:14:38: Diese beiden Akteure müssen einfach miteinander sprechen und haben das bisher nie getan. Und das sind so ein bisschen die kleinen Erkenntnisse vielleicht aus unserer Veranstaltung. Aber diese Transparenz, einfach zu sagen, wir müssen miteinander reden, um am Ende für uns alle die beste Lösung zu finden, ist eigentlich so ein ganz kleines Thema, was vielleicht doch was Großes bewirken
00:14:58: kann. Und vor allen Dingen ja wahrscheinlich auch über das Event hinaus. Es kann ja nur der Anstoß sein. Jelena, wie hast du es wahrgenommen?
00:15:04: Also ich wollte gerade nur unterstreichen, was Lorena gesagt hat. Ganz, ganz großes Wort - Collaboration. Wir schaffen es tatsächlich nur zusammen. Das hat überall, egal welches Panel es war, welche Keynote es war. Collaboration ist tatsächlich die Lösung für das Ganze. Wir schaffen es nur gemeinsam.
00:15:20: Jetzt habt ihr quasi schon einen Punkt genannt, warum solche Events wichtig sind. Sie sind sozusagen der Anstoß dafür, auch Kollaboration weiter in diesem Thema voranzutreiben. Was sind denn darüber hinaus weitere Punkte, warum genau solche Events mit auch solchen Formaten aus eurer Sicht wichtig sind? Jelena, magst du dann vielleicht einfach gleich nochmal weiter ansetzen?
00:15:38: Absolut. Also zum einen ist es sicherlich nicht zielführend. Wir hatten gerade das Thema Geschwindigkeit, Dynamik, Zusammen, wir müssen vorankommen. Und es ist absolut keinem geholfen, wenn wir weiterhin dasitzen und über die Politik und Regulatorik schimpfen. Das bringt uns absolut rein gar nichts. Das Zusammenbringen und das Innovation vorantreiben ist in unserer DNA natürlich. Wir als Innovationsführer, wir haben diese Plattform geschaffen, genau mit diesem Ziel eben tatsächlich.
00:16:01: Und genau deshalb sind solche Events wichtig, damit Menschen miteinander reden und gemeinsam Lösungen entwickeln.
00:16:07: Ich würde gerne das Stichwort Innovationsführer noch mal aufnehmen, wenn ich darf Marie? Und zwar ein Aspekt, den wir bisher noch nicht beleuchtet haben, ist, dass wir auch Startups mit dabei haben bei unserem Event. Wir ermöglichen jedes Jahr vier bis fünf Startups quasi die große Bühne vor den Entscheidern und uns C-Leveln aus der Industrie, um wirklich ihr Thema zu pitchen.
00:16:28: Und wir suchen natürlich vorab Startups aus, die sage ich jetzt mal schon an konkreten Lösungen arbeiten, die auch schon funktionieren. Also wo es wirklich auch schon erste Pilotprojekte gibt oder die quasi schon kurz vor einer Reife stehen, damit natürlich diese auch direkt eingesetzt werden können. Und auch da sehen wir gerade im Vergleich zum letzten Jahr wir haben einige Startups, die diese Bühne total genutzt haben, die dadurch mit größeren Industrieunternehmen im Austausch gekommen sind, gemeinsam erste Pilotprojekte gestartet haben, Machbarkeitsstudie durchführen und auch das ist für uns ein Zeichen für Kollaboration.
00:17:00: Dass wir auf der einen Seite die jungen Unternehmen, die Startups mit dabei haben und auf der anderen Seite auch die großen erfahren Industrieunternehmen, die am Ende eine neue Lösung suchen.
00:17:11: Ja, ich muss sagen, das klingt jetzt erst mal alles total gut und auch sehr harmonisch. Gab es denn auch Momente, wo vielleicht gerade so ein großes Unternehmen eine ganz andere Meinung hatte als ein Startup? Also wo es vielleicht auch so ein bisschen, ja harte Diskussionen gab?
00:17:26: Ganz harte Diskussionen tatsächlich nicht. Aber es kam immer wieder aus dem Publikum, eben konträre Meinungen, konträre Denkanstöße und auch konkrete Beispiele, weshalb ein großes Unternehmen es zum Beispiel eben nicht so sieht, was hier eben gerade auf der Bühne gesagt wurde, weil er ganz andere Erfahrungswerte hat. Und das hat so eine Dynamik total losgetreten, wo wir dann auch sagen mussten okay, wir müssen hier leider weitermachen, weil wir haben so ein vollgepacktes Programm, aber es wurde echt rege diskutiert.
00:17:51: Es gab einen regen Austausch, was natürlich total toll ist.
00:17:53: Und genau das, was ihr ja auch mit dem Event sozusagen bezwecken wolltet. Absolut. Was mich jetzt auch interessieren würde, ist das Thema, Jelena, ich würde da vielleicht noch mal auf dich auch so ein bisschen aus Marketingperspektive zugehen. Gab es denn schon Resonanz, auch zu dem Event im Nachgang oder was ihr einfach so mitbekommen habt, ob ihr wirklich damit schon was losgetreten habt?
00:18:11: Ja, also da schlägt mein Marketingherz ganz arg hoch und höher wirklich. Also es freut einen wirklich enorm. Ich habe als Person im Marketing natürlich gewisse Dinge im Blick, unter anderem: Was passiert auf Social Media, was passiert auf LinkedIn, aber auch dieses word of mouth, was wird uns direkt als Feedback mitgegeben. Und wir müssen sagen, die Resonanz war einfach überwältigend positiv und großartig.
00:18:31: Also die Teilnehmenden haben auf LinkedIn gepostet, haben ganz begeistert von dieser Erfahrung berichtet, haben Kommentare hinterlassen, ganz, ganz viel Engagement, was uns sehr wichtig ist. Und es gibt keine bessere Beweisführung als Menschen, die von alleine eben total begeistert darüber berichten. Und auf LinkedIn dazu posten. Zusätzlich zu dem, was man an Feedback per Mail oder in Person eben direkt nach der Veranstaltung bekommen hat, von den Personen, also aus Marketing- und Kommunikationssicht auch wirklich ein voller Erfolg.
00:18:59: Wir sind total zufrieden.
00:19:01: Ich nenne es jetzt mal fachlicher oder Branchensicht auch ein voller Erfolg?
00:19:04: Total. Wir sehen, wie Themen wieder aufgenommen werden. Wir versuchen weiter an Lösungen zu diskutieren, sei es in Projekten, sei es wirklich ganz früh in der Möglichkeit, auch zu schauen, wo müssen wir uns noch mal gemeinsam zu Interessensgemeinschaften oder ähnlichem zusammenschließen, um gewisse Themen voranbringen zu können. Um einfach auch eine, ich sag jetzt mal eine Art Lobby aus der Industrie der Willigen sozusagen zu machen und dort vielleicht auch die richtigen Impulse Richtung Politik zu spielen.
00:19:36: Weil am Ende haben wir natürlich der Politik und der Regulatorik irgendwo die rote Karte gezeigt. Aber wir wollen natürlich Dinge auch verändern und das sieht man auch, dass sich da gewisse Gruppen auch bilden und an weiteren Themen gearbeitet wird.
00:19:49: Ja, also ich
00:19:50: bin auf alle Fälle schon ganz gespannt, was es noch für weitere Wellen schlägt. Und da brennt mir natürlich auch die Frage unter den Nägeln: Wird es das Event, nachdem es das letztes Jahr gab, dieses Jahr gab, denn auch in 2025 noch mal geben?
00:20:02: Ich bin sehr froh sagen zu können: Ja, es wird das Event nächstes Jahr wieder geben und wir freuen uns schon wahnsinnig drauf. Am 22. und 23. Oktober. Und wir können auch schon so viel sagen, dass es uns in den Norden treibt, sozusagen. Nachdem wir jetzt in NRW und Hessen waren, wollen wir ein bisschen weiter in den Norden der Republik, einfach weil wir sehen, dass dort super viele Themen, die die Transformation schon betreffen, vor Ort stattfinden. Sei es Offshore Wind, sei es die Umwandlung von Häfen, die, sag ich jetzt mal, von einem Logistikstandort hin zu einem Energieimportstandort sich verändern.
00:20:40: Oder auch die Industrie, die aus dem Süden tendenziell auch etwas in den Norden wandert, weil wir dort auch tiefen Geothermie Potenziale haben. Also wir haben super viele Themen, die wir dort bespielen können und daher wollen wir Richtung Norden wandern. In welcher Stadt genau, das können wir heute noch nicht sagen. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir das in den nächsten Wochen noch mal bekannt geben können.
00:20:59: Sehr schön.
00:20:59: Dann würde ich sagen den Termin auf alle Fälle schon mal dick im Kalender markieren. Und wenn wir dann wissen, welcher Standort es wird, dann geben wir natürlich die Info auf alle Fälle noch mal an alle Interessierten weiter. Ich würde euch beide zum Abschluss bitten, noch mal so eine kurze Take Home Message unseren Hörern mitzugeben. Lorena, was würdest du sagen, ist so der Kernsatz, den man mit im Kopf behalten sollte?
00:21:21: Also ich habe total mitgenommen, dass wir anfangen müssen, auch kleine Lösungen umzusetzen. Wir, insbesondere wir Deutschen, sind sehr gut darin, immer erst alles 100 % aus Plan definieren zu müssen, zu verstehen, ist es wirklich die 100 % richtige Lösung? Und wir müssen einfach schauen. Wir haben jetzt die Möglichkeit, Dinge noch zu verändern und dann hilft uns einfach jeder kleine Schritt und wir müssen nicht immer warten, bis wir die 100 % Lösung haben. Und damit
00:21:49: wahrscheinlich auch ein kleines Risiko eingehen. Aber besser als wenn gar nichts passiert, würde ich sagen. Jelena, was ist deine Message?
00:21:56: Die Energiewende ist keine Einzelaufgabe. Sie kann nicht solitär von den Unternehmen, von den unterschiedlichen Stakeholdern betrachtet werden. Es ist eine gemeinsame Aufgabe. Es ist eine gemeinsame Verpflichtung. Lasst uns kollaborativ zusammen Lösungen entwickeln und weiterhin so inspiriert und voller Energie zusammenarbeiten.
00:22:13: Ich glaube, ich hätte eigentlich kein schöneres Schlusswort formulieren können. Von daher lieben Dank dir Jelena, generell auch vielen lieben Dank für eure Zeit und dass ihr mit dem gesamten Team muss man ja auch sagen, ein so tolles und zielführendes Event auf die Beine gestellt habt. Und wenn Sie liebe Zuhörer:innen hören möchten, welche konkreten Lösungen es gibt, was heute schon möglich ist und wie wir wirklich ins Handeln kommen können, dann müssen Sie unbedingt in unsere nächste Folge kurz vor Weihnachten reinhören.
00:22:37: Da werden wir nämlich mit unserem Vorstand Dierk Mutschler tiefer in die Themen einsteigen und damit danke fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge von Blue Waves, dem Podcast für die Bau- und Immobilienwelt von Drees und Sommer.