Blue Waves

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Transkript

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00:00:04: Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von Blue Waves, der Podcast für die Bau und Immobilienwelt. Hallo Marie, meine Liebe Co-Moderatorin und hallo liebe ZuhörerInnen.

00:00:14: Hi Amanda, schön, dass wir heute wieder zusammensitzen. Ich freue mich schon wieder auf die halbe Stunde mit dir und natürlich nachher auch unserem Gast. Ich habe zu Anfang mal eine ganz einfache Frage an dich. Was fährst du eigentlich für ein Auto und fährst du überhaupt ein Auto? Vielleicht bist du ja auch mit dem Fahrrad die ganze Zeit unterwegs.

00:00:28: Ja, ich hab kein Fahrrad, leider noch nicht. Ich bin noch auf der Suche nach einem schicken Bike, aber ich fahre einen alten Polo tatsächlich, Benziner hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Das heißt du bist weder beim Fahrrad noch in der Autowelt mit E-Mobilität bisher in Berührung gekommen? Doch in Berührung bekommen bin ich tatsächlich schon. Wir hatten schon für ein halbes Jahr ein Vollelektrofahrzeug, es war richtig cool, das war eigentlich eins der besten Autos, in denen ich immer drin saß, weil ich liebe es, wenn es ruhig ist.

00:00:57: Ist es macht einfach Spaß, wenn man ganz still stundenlang wohin fahren kann und es ist wesentlich entspannter zu reisen, mit einem Elektrofahrzeug würde ich sagen, hast du schon Berührungspunkte gehabt, tatsächlich persönlich noch gar nicht so, außer im Freundeskreis, wo auch viele mittlerweile wie einen Hybridwagen, zum Beispiel, fahren aber ich hatte tatsächlich eine ganz nette Begegnung, kann man nicht sagen, aber ich stand an der Ampel in Köln, bin durch die Stadt gelaufen und da stand ein großer Laster, der für einen Einkaufsmarkt wahrscheinlich Lebensmittel gebracht hat, und ich habe mich so dabei ertappt, dass ich gleich fährt der an

00:01:28: und es gibt gleich ein ganz großes Geräusch und ich hatte irgendwie Musik auf den Ohren und war davor die Musik lauter zu machen.

00:01:34: Und auf einmal fuhr der Laster los und ich hab nichts gehört und ich war in dem Moment so richtig verwirrt, bis ich dann dieses Elektrostrom Kennzeichen auf dem Laster entdeckt habe und dachte, Wahnsinn, das hält jetzt mittlerweile auch immer mehr Einzug, wirklich in die Städte, in die Belieferungsketten.

00:01:50: Wo man einfach noch mal gemerkt hat, das Thema wird wichtiger. Wir stellen auch immer mehr Ladesäulen, zum Beispiel an den Autobahnen fest. Die Frequenz wird immer höher und ist natürlich auch logisch, wenn wir uns angucken, wie unser ökologischer Fußabdruck aussieht. Wir hatten dieses Jahr am ersten August

00:02:04: den Earth Overshoot Day, wo klar wird, wir bräuchten mittlerweile eigentlich, um diesen ökologischen Fußabdruck zu verringern, 3 ganze Erden. Das heißt, da muss wirklich was passieren und es ist jetzt so, dass wir natürlich E Mobility als ein Thema haben.

00:02:20: Aber es gibt natürlich auch noch viele weitere Themen, die da gerade diskutiert werden. Das Thema Wasserstoff ist ein Thema, da gab es auch ja in der Vergangenheit bei uns schon mal eine Podcast folge zu das Thema E-Fuels wird immer heißer diskutiert.

00:02:32: Und wir wollen heute einfach mal drüber sprechen, was für Alternativen gibt es und was wird sich in der Zukunft auch durchsetzen und wie kriegen wir es vor allen Dingen hin, dass unser täglicher Verkehr emissionsfrei wird und was genau bedeutet das für unsere Städte?

00:02:49: Und da wir wie immer nur begrenzt Expertise auf diesem Gebiet mitbringen, haben wir auch heute wieder einen Gast eingeladen und ich sage: Hi und herzlich willkommen, Fabian.

00:02:59: Hallo ihr beiden, ich freue mich wieder hier sein zu dürfen.

00:03:02: Sehr schön. Magst du kurz, weil wir kennen dich natürlich gut, wir arbeiten quasi nicht täglich, aber doch sehr häufig zusammen. Ein paar Worte zu dir sagen und wie du auch mit dem Thema Mobilität und vor allen Dingen auch emissionsfrei, beziehungsweise Elektromobilität zu tun hast.

00:03:16: Ja, sehr gerne. Ich betreue zusammen mit einigen Kollegen das Thema Mobilität bei Drees & Sommer, auch das ist mittlerweile eines, das in die Immobilienbranche Einzug erhalten hat. Es geht erstmal um die Erreichbarkeit der Immobilie, mittlerweile aber eben auch

00:03:30: um nachhaltige Mobilität, um nachhaltige Unternehmen, um Quartiersmobilität, all diese Themen ganzheitlich zu betrachten. Ich selber komme aus der Geographie, ursprünglich habe dann noch Städtebauer studiert, und das Spannende ist,

00:03:45: jetzt holen mich plötzlich diese ganzen Themen um Klimatologie und all diese Themen, die ich mal im Geographiestudium hatte, irgendwie wieder ein und verzahnen sich mit dem Städtebau und mit der Mobilität. Und ein hochkomplexes und gleichzeitig enorm spannendes Themenfeld.

00:04:02: Ja, da vereinst du natürlich ganz schön viele Bereiche, gerade auch wenn du eben direkt die ganze Infrastruktur mitdenkst. Noch mal ganz kurz zum privaten persönlichen: Fährst du denn ein Elektroauto?

00:04:12: Ich fahr tatsächlich noch einen Hybrid, werde aber demnächst möglichst bald umsteigen auf rein elektrisch, weil ich Erfahrung gesammelt hab und mittlerweile einfach überzeugt bin, dass wir an dem Punkt sind, wo es auch nahezu immer möglich ist, damit zu fahren.

00:04:29: Wo würdest du denn sagen, sind die entscheidenden Unterschiede zwischen jetzt E-Fuels, der Elektromobilität oder auch Wasserstoff?

00:04:36: Ja gut, das ist ja gerade die die große Frage und Diskussion auch der Technologieoffenheit. Worauf setzt man auf welches Pferd, das E-Fuel an sich würde man im jetzigen Verbrenner gar nicht den großen Unterschied merken, es ist ja im Prinzip ein Nachbau synthetisch eines bisherigen Kraftstoffs, also Diesel oder Benzin, der Wasserstoff ist wiederum also ein Wasserstofffahrzeug ist eigentlich ein Elektrofahrzeug, was aber eben keine Batterie mit sich trägt, sondern eben einen Wasserstoff tank.

00:05:06: Und dann habe ich die Elektrofahrzeuge, die eigentlich die Energie, wenn man so will, am Direktesten verbrauchen. Also das Elektroauto tankt den Strom und verbraucht diesen Strom auch direkt wieder und damit hat es natürlich, größten Wirkungsgrad, weil wir einfach wissen. Jedes Mal, wenn ich Energie umwandele, verlier ich Energie.

00:05:27: Und jetzt mal Butter bei die Fische, wie man so schön sagt. Das sind jetzt alles unterschiedliche Ansätze, um sozusagen emissionsfreier zu werden, aber was ist denn jetzt am Klimafreundlichsten? Kann man das so einfach sagen?

00:05:40: Am Klimafreundlichsten ist immer ein bisschen kompliziert, weil es gibt so viele Dinge, die das Klima am Ende beeinflussen, auch mit vielen Feedback Effekten,

00:05:49: wo wir immer mehr lernen. Zum Beispiel, dass wenn wir jetzt den Schwefel aus unseren Atmosphären nehmen, zum Beispiel durch die Öltanker und ähnliches, dann heizen wir uns wieder auf. Das ist gerade so ein Feedback Effekt, aber grundsätzlich kann man ja sagen, je weniger Energie ich verbrauche, desto weniger CO2 setze ich erstmal frei. Wenn ich diese Energie,

00:06:12: auch noch nachhaltig, also mit erneuerbaren Energien, Wind, Solar und Ähnlichem erzeuge. Dann reduziere ich meinen Fußabdruck noch mal weiter und damit ist natürlich das Auto oder das Fortbewegungsmittel,

00:06:27: das den Strom am Direktesten verwendet oder die Energie welche auch immer am Direktesten verwendet und die wenigsten beweglichen Teile hat, das was am effizientesten ist. Und das ist tatsächlich in erster Linie das Elektroauto. Dann kommt das Wasserstoffauto

00:06:43: und dann käme das Verbrenner Auto, E-Fuel oder nicht E-Fuel sei mal dahingestellt.

00:06:48: Das heißt aber, man könnte jetzt plakativ sagen, OK, wir steigen einfach alle direkt auf E-Mobilität um. Warum diskutieren wir eigentlich noch über den Ferbrennerverbot bis 2035?

00:06:58: Ja, das ist eine berechtigte und gute Frage. Und jetzt kommt irgendwo so die Komponente Mensch wieder ins Spiel. Wir haben eine Politik, die hat mal beschlossen 2035 gibt es den Ausstieg, da war für die Fachwelt schon fast ein bisschen,

00:07:13: ja so eine gewisse Ironie drin, weil die großen Hersteller haben schon gesagt, sie sind eigentlich 2030 bereit, also 5 Jahre früher schon umzustellen und jetzt rütteln wir doch wieder an diesem 35 Thema, was natürlich sehr viel Unruhen, das ganze System bringt. Unternehmen haben sich jetzt schon eingestellt, sie müssen wechseln, so ein gewisser rechtlicher Rahmen hilft da ja auch ein bisschen Gelder frei zu machen und Entwicklungen auf stabile Füße zu setzen und zu sagen, in diese Richtung geht es, das gibt allen Sicherheit.

00:07:44: Und dann gibt es aber natürlich uns Menschen, die einerseits progressiv sind und andere sind eben eher konservativ. Konservare hatte ja auch mal Latein: erhalten, behalten und konservieren.

00:07:57: Also bei dem bleiben, was man kennt und Unsicherheiten ausgehen und was man kennt, ist natürlich der Verbrenner. Damit ist man jetzt über 100 Jahre knapp irgendwie erfolgreich gefahren, hat ihn immer weiter verbessert, fühlt sich damit sicher.

00:08:09: Hat keine Reichweitenängste, die immer so schön plakativ dargestellt werden und das gibt Sicherheit und diese Sicherheit wird gerade zum Ausdruck gebracht mit dem Thema, wir möchten da bleiben, wo wir sind. Was aber ja nur eine Scheinsicherheit ist, wenn man ja ehrlich ist. Manchmal macht es eben Sinn dem Pfad zu wechseln, weil man genau weiß, dieser eine Pfad, der zwar auf kurze Sicht sicher erscheint, weil man das altbekannte hat, aber er führt halt auch sicher irgendwo in eine Sackgasse.

00:08:40: Beziehungsweise in die Klimakrise, wenn man so möchte. Das ist ja einer der Gründe, warum man sich gerade auch umstellen Möchte.

00:08:46: Von daher ja viele Punkte, warum es so ist. Es gibt die soziale Komponente, die sich dann politisch äußert. Es gibt die technische Komponente, wo man eigentlich weiß, was sinnvoll wäre, aber natürlich,

00:08:59: den Markt im Blick hat. Die Nutzer und wieder die soziale Ebene im Blick hat die Politik im Blick hat. Und ja, so kennen wir unsere Welt, war sie schon immer, und das ist wieder ein Thema, wo es sich zeigt, wie widersprüchlich die Themen auch diskutiert werden.

00:09:16: Ich glaube auch aus einer Käuferperspektive gesprochen. Jetzt ist es wahrscheinlich für viele nicht ganz so attraktiv, weil die Preise von Elektrofahrzeugen ja doch sehr hoch angesetzt sind und jetzt, wo auch die Förderungen, ich glaub seit Ende 2023 nicht mehr ausgezahlt werden, ist es ja schon ja eine Investition, wenn man sich privat auch ein E-Auto zulegt. Würdest du sagen, das spielt auch eine Rolle?

00:09:37: Absolut. Also gerade das private Motiv ist ja immer das, was im Hintergrund bleibt. Bei jedem von uns, ich glaub da kann sich wahrscheinlich jeder irgendwo an die eigene Nase fassen.

00:09:47: Wobei da eben viele Themen auch unbegründet sind. Thema zum Beispiel die Angst, dass der Akku sehr schnell hinüber ist. Die Akkus werden auf gewisse Ladezyklen 1000 bis 2000 Ladezyklen mit teilweise 80 Kilowattstunden ausgelegt. Das bedeutet, eigentlich können die Akkus eine Millionen Kilometer fahren, wer fährt eine 1000000 Kilometer mit seinem Auto?

00:10:09: Das sind so Themen, wo man sagt, Abstrakte Angst und gleichzeitig gibt es wieder, aber Themen, die vielleicht auch nicht richtig kommuniziert wurden, auf der anderen Seite. Und dann gibt es einen Markt, der gerade in der Automobilbranche natürlich sowieso neu und stark umkämpft wird. Es gibt einen ganz anderen Konkurrenzdruck, Unternehmen müssen aus ihrer Komfortzone rauskommen und müssen auch Entwicklungskosten

00:10:34: irgendwo mit einpreisen, damit sie irgendwo noch am Markt mitspielen können. Es geht nicht mehr alles so nebenher.

00:10:42: Und diese Preise werden dann auf Elektroautos, wo gerade auch eine Förderung war. Damit ging natürlich die Preise hoch, das das sind wieder so Feedback Effekte eingepreist. Ziehen die Preise nach oben und damit wird es erstmal unattraktiv zu kaufen. Jetzt gibt es wieder eine Novelle vielleicht mit Förderungen, dass man bis 95 000 Euro fördert, das sind natürlich die deutschen Hersteller wieder voll mit dabei, das ist auch gerade so das schärfste Schwert was man gerade noch ziehen kann, nachdem man jetzt eigentlich wieder so eine halbe Rolle rückwärts gemacht hat.

00:11:12: Das wird den Markt verändern, aber gleichzeitig hat man die Problematik viele Leasing Autos, die jetzt zum Beispiel im Firmenleasing waren die letzten 4 Jahre die subventioniert waren. Sind jetzt auf dem Gebrauchtwagenmarkt gelandet, werden da gerade aus verschiedensten Ängsten, vielleicht, nicht gekauft, damit werden die Leasingkosten der Leasinggeber wieder teurer und damit werden dann selbst für Firmenkunden und Leasingkunden die Preise von solchen Elektroautos wieder sehr teuer.

00:11:40: Und damit ist es gerade so eine Flaute die wir haben und auch das ist aber typisch für jede Innovation, dass es nach einem steilen bergauf mal kurz eine Delle gibt, das sieht man beinahe zu jeder Innovation und dann, dann geht es aber irgendwann, wenn der Markt sich wieder irgendwo darauf einstellt schon bergauf und die Zahlen, Daten, Fakten und Vorteile, die das Elektroauto mit sich bringt, sprechen eine klare Sprache, dass es auch in die Richtung weitergeht.

00:12:07: Gleichzeitig wird ja aber gerade darüber gesprochen, ob man nicht auch das Thema E-Fuels subventioniert. Das heißt auch da sozusagen für Dienstwagenflotten zum Beispiel einen preislichen Vorteil gibt, weil es natürlich auch Auswirkungen wieder auf die großen Autobauer hat.

00:12:21: Wie stehst du denn dazu? Ist es eine gute Idee, um einfach schneller auch diesem emissionsfreien Verkehr näherzukommen, weil wenn das Eine gerade so ein bisschen stagniert, das Andere voranzutreiben, oder ist es eigentlich nur so ein bisschen, ein vielleicht auch ein politisches Harmonieansatz-Denken möchte ich es mal nennen.

00:12:39: Ja komplizierte, komplexe Frage schon wieder mit einer komplexen und ich hoffe einfachen Antwort, die ich geben kann. Es spielen wieder Ängste irgendwo in das ganze Thema rein, diesmal Ängste von vielleicht auch Unternehmen ihren bisherigen sag ich mal in Watte gehüllten Status so ein bisschen aufgeben zu müssen. Sich am Markt zu behaupten und gleichzeitig etablierte Produkte zu haben,

00:13:04: die teilweise sich genau dadurch auszeichnen, mit einem sehr lauten Motorsound daher zu kommen und so weiter und das Ganze eben auch ihren Spirit verliert. Also das sind ja auch gerade Sportwagenhersteller dahinter, die sagen, dieses E-Fuel Thema

00:13:19: sollten wir treiben, da geht es, wenn es, in diesem Rahmen bleibt, kann man sagen alles gut, die oberen 10000, das tut jetzt der Welt und dem Overshoot Day und all diesen

00:13:30: Themen fast nicht weh. Es wär zwar irgendwie wieder auf soziale Spannungsthemen, dann wieder nicht so ideal, aber damit kann man aus ökologischer Sicht vielleicht sogar laufen. Ein weiteres sehr gutes Thema ist natürlich bei den E-Fuels. Ich kann bestehende Flotten damit in ihrem CO2 Abdruck stark reduzieren. Weil ich nichts, also diese graue Energie, die ich in Fahrzeugen habe, muss ich nicht verschrotten und dann Neuwagen kaufen und so weiter.

00:13:58: Es ist ja auch ein Globales Thema, wenn wir es in Deutschland vielleicht hinkriegen, Elektrisch zu fahren heißt es ja nicht, dass da, wo unsere aktuellen Verbrenner Fahrzeuge exportiert werden, dann das Gleiche passiert. Und deshalb, da ist es einen riesen Vorteil für bestehende Fahrzeuge und eben gut für die ein Prozent die sich irgendwie einen Sportwagen leisten für die macht es vielleicht irgendwie Sinn,

00:14:22: das Ganze zuzulassen. Aber das große Fass damit aufzumachen, das Ganze wieder zu hinterfragen und auch in die breite Masse Neuwagen wieder mit Verbrennungsmotoren reinzubringen, macht einfach aus ökologischen und energietechnischen Themen überhaupt keinen Sinn.

00:14:38: Weil ich einfach einen Wirkungsgrad habt, der verheerend ist. Also ich hab beim E-Fuel, hab ich irgendwo 15% Wirkungsgrad bei einem Elektroauto 70 bis 80% Wirkungsgrad. Das bedeutet wir versuchen gerade in Deutschland überall Windräder wo es noch geht hinzu positionieren. Es gibt viel Widerstand bei allen den Themen, weil die Aussicht nicht mehr so schön ist, weil es Schattenwurf gibt, weil es Lärm gibt, weil.

00:15:04: Auch hier lokale Naturereignisse dann stattfinden. Wir versuchen PV überall unterzubringen und haben da sehr viele Anstrengungen, unsere bisherige Energie erstmal neutral herzustellen.

00:15:17: Und jetzt kommt sozusagen das Thema E-Fuel um die Ecke, dass das Fünffache an Energie benötigt, wie jetzt die Elektromobilität. Und da muss man sich dann schon die Frage stellen,

00:15:27: macht das Sinn für die breite Masse und wenn ich es nicht in Deutschland herstelle, sondern zum Beispiel in Südamerika, wie ist denn dann der Fußabdruck, wenn ich das Ganze mit einem Tanker erstmal wieder nach Europa rüberschipper, um es da dann wieder in die Autos zu bringen und was man nicht vergessen darf beim E-Fuel, ich Speicher ja erstmal das CO2, das ist erstmal gut, ich nehme es aus der Atmosphäre raus, brauche das zusammen mit Wasserstoff, bau damit mein Benzin oder meinen Diesel.

00:15:56: Und dann hab ich aber folgendes Problem der CO2 ist dann gebunden in diesem E-Fuel und wird wieder lokal dort freigesetzt, wo ich mit dem Auto unterwegs bin. Sprich in unseren Städten und in unseren Dörfern wird wieder dieses CO2 freigesetzt und erzeugt lokale Emissionen, die ich sowohl beim Wasserstoff als auch beim Elektroauto natürlich nicht habe.

00:16:16: OK, das heißt, du würdest ganz klar sagen, E-Fuels für den Bestand ja, aber nicht um neue Fahrzeuge extra herzustellen, die nur mit E-Fuels fahren. Soweit ich weiß genau die bestehenden Fahrzeuge können ja eben vom Tank her auch gut umgerüstet werden.

00:16:30: Genau da gibt es wirklich eigentlich keine großen Themen. Da hat der ADAC auch schon Studien durchgeführt, dass man eigentlich bestehende Fahrzeuge gut auch mit E-Fuels betreiben kann. Was man auch immer in der Diskussion so ein bisschen vergisst, ist der Kostenpunkt auch, also die Frage ist ja immer, wie stelle ich die Frage, was wollen die Menschen?

00:16:51: Und wenn ich plakativ sag, wollt ihr das Verbrenner verboten werden, sagt natürlich eine gewisse Anzahl an Menschen, nee, ich will nicht, dass er es verboten hat. Wenn ich jetzt aber die gleichen Menschen fragen würde, wärst du bereit jetzt dein Auto für 8,00€ den Liter zu betanken, was nämlich der E-Fuel aktuell kosten würde. Dann würde wahrscheinlich auch wieder niemand wirklich Interesse haben sein Auto für was sind das dann 400,00€ einmal voll zu tanken. Sondern sagt dann vielleicht auch wieder marktgetrieben und persönliches Interesse ja, irgendwie macht so ein Elektroauto vielleicht dann doch Sinn.

00:17:27: Ich will es ja eigentlich immer bequem und kostengünstig so und die Lösung wird es aber wahrscheinlich nicht geben, wenn wir erzielen wollen, dass wir einen emissionsfreien Verkehr haben.

00:17:36: Was ich mich jetzt noch frage, wenn wir über emissionsfreien Verkehr, über Städte, über unseren ökologischen Fußabdruck sprechen.

00:17:43: Autos sind ein Thema. Ich guck mir aber genauso auch Kreuzfahrtschiffe an. Ich guck mir Flüge an, wie sieht es denn eigentlich da aus, gibt es da eine Alternative? Also ich hab jetzt noch nie von elektrisch betriebenen Flugzeugen oder Schiffen gehört, das mag aber auch sein, dass ich noch nicht tief genug in die Materie eingestiegen bin, aber was ist denn da der Hebel? Ist da vielleicht Wasserstoff sogar eine Lösung die sinnvoll wäre?

00:18:05: Ja, auch ein ganz spannendes Thema, nachdem man sozusagen gemerkt hat, irgendwie das Thema Wasserstoff hat weniger Zukunft als man sich erhofft hat in der PKW Industrie hat man gesagt, gut schauen wir uns mal LKWs anschauen wir uns Flugzeuge, Schiffe, all diese Themen an wo ich eben mit

00:18:21: der Elektromobilität wirklich noch Themen habe. Ich kann keine Dauerlast in der Höhe irgendwie mitfahren, all diese Themen. Auch die Entfernungen, den Speicher den ich bräuchte, die Energiedichte, das ist so, dass das Argument zu sagen, wir probieren es mal mit dem Thema Wasserstoff oder auch E-Fuels in Teilen, weil ich kann zum Beispiel auch Kerosin, beispielsweise, synthetisch dann herstellen.

00:18:44: Und da gibt es tatsächlich so ein paar Punkte wo man sagen kann, der Drops ist noch nicht gelutscht, man weiß noch nicht in welche Richtung es geht, aber tatsächlich gibt es auch mittlerweile das elektrische Fliegen, was in den nächsten 1-2 Jahren wahrscheinlich mal so ein bisschen eine Marktreife hat, dass man sagen kann, jetzt kommen die ersten Testflüge zumindest. Es dauert in der Flug Branche aber dennoch einige viele Jahre, bis alle Zulassungen und so weiter alle da sind. Aber auch da gibt es sozusagen dieses Thema Elektromobilität und traditionelles oder auch Wasserstoffthematik, die dort auch entwickelt werden.

00:19:22: Beim Thema LKW hätte ich vielleicht vor 2-3 Jahren noch gesagt, gut, da wird es der Wasserstoff vielleicht sogar werden oder vielleicht auch die E-Fuels. Mittlerweile merkt man aber auch da, dass viele Hersteller tatsächlich, wie du es ja auch gesehen hast, in der Stadt die Akkutechnik nutzen, weil die sich einfach sehr stark entwickelt hat und diese E-Fuels oder auch die Wasserstofftechnologie vielleicht jetzt doch wieder hinterher hinkt an der Stelle und das schwieriger ist als gedacht.

00:19:52: Jetzt zum Abschluss noch eine Frage an dich. Erstmal danke für deine sehr umfassenden und durchaus komplexen, aber ich fand trotzdem verständlichen Ausführungen.

00:20:01: Wenn wir jetzt den aktuellen, ja, Stand mal mit einem 100 Meter Sprint vergleichen würden, wo wir wirklich Gas geben müssen, weil die Situation ist dringlich, wo stehen wir heute, was das Ziel emissionsfreier Verkehr angeht? Und ist es überhaupt Sprint oder ist es nicht eher wenn ich so dir zuhöre ein Marathon den wir noch vor uns haben?

00:20:23: Ja. Es ist eine gute Frage. Vielleicht ist es auch ein Hürdenlauf, also…

00:20:28: Das ist das eine Option, die ich gar nicht gedacht habe?

00:20:31: Tatsächlich sind wir hier so in zwei Welten eingetaucht. Einerseits ist der Aufwand und das, was sich alles umsetzen muss,

00:20:39: eher einem Marathon würdig. Also wir müssen unsere Infrastrukturen ausbauen. Wir müssen unsere Fahrzeugflotten umbauen. Wir brauchen dafür auch volkswirtschaftliche Energie, die man bündelt, also das ist was, wo man lange umstellen muss, und gleichzeitig ist es aber ein Sprint, den man jetzt vollziehen muss. Weil wir einfach merken, wir haben jetzt einige Jahre, sag ich mal, uns noch mal ein bisschen ausgeruht haben vielleicht, ein bisschen weniger gemacht als man hätte machen müssen,

00:21:11: um diese Klimakrise noch mal ein bisschen anzugehen. Ich find es immer ganz vielleicht ein letzter Satz noch mal so aus meiner Klimatologie Erfahrung. Wir haben ein träges System, das bedeutet, wenn wir jetzt unser CO2 irgendwo auf 0 kriegen würden, dauert es einige Jahre bis wir aufhören uns zu erwärmen als Erde, also die nächsten 10 Jahre werden wir uns auch bei 0 Emissionen noch weiter erwärmen. So und vor diesen null CO 2, die wir perspektivisch irgendwo ganz weit sehen.

00:21:42: Gibt es noch mal unsere Gesellschaft, die eine Weile braucht, bis sie sich umstellt und davor braucht es noch mal diesen politischen Diskurs, wo wir uns auch noch nicht einig sind, und deshalb sage ich, einerseits ist es ein Marathon und andererseits

00:21:56: müssten wir jetzt schon längst im Ziel sein, um eigentlich unsere Klimaziele noch erreichen zu können. Und deshalb sprinten wir gerade. Wir tun alles Mögliche, auch von uns aus bei uns, auch in der Mobilitätsberatung zu sagen,

00:22:11: wir versuchen, Unternehmen umzustellen und mitzunehmen. Wir versuchen, Quartiere umzubauen und Energie und Mobilität muss miteinander gedacht werden, dann die Menschen noch mitnehmen, darf man hier vergessen und das ist viel,

00:22:25: da sind viele Hürden auf sozialer Ebene, aber eben auch auf wirtschaftlicher Ebene. Und ja, Hürdenlauf mit Sprinttempo auf einer Entfernung von 42 Kilometer, so kann man es glaub ich beschreiben.

00:22:37: Ja, ich würde sagen, vielleicht sagen wir einfach Ausdauertraining mit Intervalltraining kombiniert, oder? Das ist doch vielleicht eine ganz schöne Metapher, weil die Ausdauer werden wir brauchen,

00:22:46: da ist noch einiges, dass da vor uns liegt, damit wir eben in einer emissionsfreien Welt ankommen. Und Amanda, du hast schon schön gesagt, ich denke, wir sprechen darüber, die bestehenden Fahrzeuge, dafür müssen wir eine Lösung finden, da könnte E-Fuel ein Ansatz sein, die neuen müssen wir aber irgendwie auf E-Mobilität umrüsten und es wird aber noch nicht heute eine Lösung geben, sondern wir brauchen wegen der Dringlichkeit viele Wege die wir gehen müssen und müssen, dann schauen was sich durchsetzen wird, also wann müssen wir den Podcast noch mal machen um dann zu gucken was sich durchgesetzt hat?

00:23:18: Naja, ich habe gesagt, so 10 Jahre braucht es bis die Politik soweit ist. Wir können gerne in 2-3 Jahren mal schauen, ob wir uns jetzt irgendwie dem Thema nähern oder nicht. Ich glaube tatsächlich, in der Elektrifizierung wird es jetzt dann den großen Push geben, denn nach der Delle kommt die Welle.

00:23:39: Und damit sind wir wieder bei BlueWaves. Perfekt!

00:23:42: Ich glaube, Fabian, möchtest du heute mal den Podcast abmoderieren?

00:23:46: Nein danke. Das überlasse ich dann doch den Expertinnen.

00:23:49: Gut, dann bedanke ich mich ganz herzlich, dass du heute bei uns warst. Danke auch Marie und danke liebe ZuhörerInnen.

00:23:55: Wir sind damit auch am Ende unserer Folge angekommen bei BlueWaves, der Podcast für die Bau und Immobilienwelt.

Über diesen Podcast

Blue Waves – der Podcast für die Bau- und Immobilienwelt.

Lauschen Sie den fachlich-persönlich geführten Gesprächen mit verschiedenen Expertinnen und Experten. Angenehm praxisnah, verpackt in Geschichten und Erfahrungen.

Wir von Drees & Sommer sprechen über die faszinierende Welt der Gebäude, Infrastruktur, Industrie und Stadtentwicklung. Es ist egal, ob Sie ein Branchenkenner sind oder einfach nur neugierig auf die Welt, die uns umgibt. Für jedes Ohr ist etwas dabei!

Viel Spaß beim Hören.

von und mit Drees & Sommer

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